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Warum diese Website?

Rechtsextreme Äußerungen auf dem Pausenhof, Symbole im Jugendclub, SS-Sprüche auf dem Elternabend oder Jugendliche bei extrem rechten Demonstrationen – extrem ... (mehr lesen)

Rechtsextreme Äußerungen auf dem Pausenhof, Symbole im Jugendclub, SS-Sprüche auf dem Elternabend oder Jugendliche bei extrem rechten Demonstrationen – extrem rechte Diskurse und Praktiken sind längst Teil des Alltags, insbesondere in pädagogischen Handlungsfeldern. Die Konfrontation damit verunsichert und stellt sowohl Familien als auch pädagogische Fachkräfte nicht selten vor Herausforderungen:

  • Wie kann frühzeitig auf eine beobachtete Radikalisierung reagiert werden?

  • Was hilft im Umgang mit rechtsextremen Vorfällen?

  • Und wie lässt sich eine tragfähige Beziehung aufrechterhalten, wenn gleichzeitig menschenfeindlichen Haltungen klar widersprochen werden muss?

Diese Website möchte Orientierung bieten, Handlungsmöglichkeiten aufzeigen und fundiertes Hintergrundwissen bündeln – für alle, die sich mit Rechtsextremismus im pädagogischen Alltag auseinandersetzen wollen und müssen.

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Wann sprechen wir von Rechtsextremismus?

Rechtsextreme Weltbilder sind von der Annahme bestimmt, dass Menschen ungleichwertig sind und daher nicht alle dieselben Rechte haben sollten. Dieses ... (mehr lesen)

Rechtsextreme Weltbilder sind von der Annahme bestimmt, dass Menschen ungleichwertig sind und daher nicht alle dieselben Rechte haben sollten. Dieses Denken äußert sich beispielsweise in einem Überlegenheitsgefühl aufgrund von Herkunft, in der Verharmlosung oder Rechtfertigung des Nationalsozialismus sowie in antisemitischen, rassistischen und antifeministischen Äußerungen.
Ein zentrales Element ist die Ideologie der „Volksgemeinschaft“. Sie basiert auf der Vorstellung eines homogenen „Volkes“, das sich ethnisch, kulturell, sprachlich und historisch abgrenzen ließe. Personen und Gruppen, die dieser vermeintlich einheitlichen Volksgemeinschaft nicht entsprechen, werden als Bedrohung und „Volksfeinde“ angesehen und sollen ausgeschlossen werden – wenn nötig auch mit Gewalt. Die parlamentarische Demokratie wird im rechtsextremen Weltbild abgelehnt; sie dient allenfalls als Mittel zum Zweck der Machtergreifung.

Rechtsextreme Ideologien gehen häufig mit der Akzeptanz oder Befürwortung von Gewalt gegen als minderwertig betrachtete Gruppen einher. Auf der Verhaltensebene zeigen sie sich etwa in der Teilnahme an rechtsextremen Demonstrationen, der Verbreitung entsprechender Propaganda oder der Wahl rechtsextremer Parteien. Elemente rechtsextremer Ideologie – wie Abwertungen von Diskriminierung betroffener Gruppen oder Verschwörungserzählungen – finden sich auch in gesellschaftlichen Diskursen wieder. Das macht sie anschlussfähig und besonders wirkmächtig.

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Warum braucht es pädagogische Antworten?

Rechtsextreme Einstellungen bleiben nicht abstrakt – sie wirken in Schule, Jugendarbeit und Familienkontexten konkret hinein. Unsere pädagogischen Ansätze gegen Rechtsextremismus ... (mehr lesen)

Rechtsextreme Einstellungen bleiben nicht abstrakt – sie wirken in Schule, Jugendarbeit und Familienkontexten konkret hinein. Unsere pädagogischen Ansätze gegen Rechtsextremismus setzen auf der Verhaltensebene an. Bereits junge Menschen können mit rechtsextremem Verhalten in Erscheinung treten. Sie befinden sich jedoch in unterschiedlichen Phasen der Identitätsfindung – geprägt durch Pubertät, die Abnabelung vom Elternhaus, erste politische Orientierungen usw. In der Regel handeln sie dabei nicht auf Grundlage gefestigter rechtsextremer Überzeugungen.

Kommt es zu rechtsextremem Verhalten bei einem jungen Menschen, braucht es deswegen in erster Linie adäquate pädagogische Antworten. Das Eingreifen sollte nicht erst bei strafrechtlich relevanten Ereignissen erfolgen, sondern frühzeitig und präventiv ansetzen.
Das pädagogische Handeln folgt dem gesetzlichen Auftrag, Kinder und Jugendliche dabei zu unterstützen, sich zu gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten zu entwickeln. Die gesetzliche Grundlage dafür findet sich in der Kinder- und Jugendhilfe (SGB VIII) und – für den Schulkontext – in den jeweiligen Landesschulgesetzen.

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Wie entsteht Radikalisierung?

Diese Website möchte Wissen über die Hintergründe von Radikalisierungsprozessen zugänglich machen. Für eine Radikalisierung spielen Gelegenheitsstrukturen sowie individuelle, gruppenbezogene und ... (mehr lesen)

Diese Website möchte Wissen über die Hintergründe von Radikalisierungsprozessen zugänglich machen. Für eine Radikalisierung spielen Gelegenheitsstrukturen sowie individuelle, gruppenbezogene und gesellschaftliche Prozesse eine wichtige Rolle.
Häufig erfüllt die Hinwendung zur rechtsextremen Ideologie bestimmte soziale und psychologische Funktionen – etwa das Bedürfnis nach Selbstaufwertung durch die Abwertung anderer, das Ausüben von Macht, das Streben nach Gruppenzugehörigkeit, Anerkennung und Aufmerksamkeit.

Von einem Radikalisierungsprozess sprechen wir, wenn sich diese Motive zunehmend zu einem kohärenten Narrativ von Feindbildern verdichten. Im Laufe der Radikalisierung nimmt die Bereitschaft zu, auch selbst verbal oder gewalttätig zu agieren und dabei die rechtsextreme Ideologie zu inszenieren.

Die psychischen und sozialen Funktionen rechtsextremer Einstellungen und Verhaltensweisen bieten Ansatzpunkte für einen pädagogischen Umgang. Konkrete Handlungsansätze werden auf dieser Website anhand anonymisierter Fallbeispiele veranschaulicht, die wir in unserer Beratungspraxis so oder in ähnlicher Form erlebt haben.

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Prävention statt bloßer Intervention

Kinder und Jugendliche kommen heute früh mit rechtsextremen Inhalten in Berührung – online über soziale Medien und Foren, aber auch ... (mehr lesen)

Kinder und Jugendliche kommen heute früh mit rechtsextremen Inhalten in Berührung – online über soziale Medien und Foren, aber auch im analogen Alltag, etwa im Freundeskreis oder familiären Umfeld. Umso wichtiger ist es, ihnen frühzeitig eine demokratische, menschenrechtsorientierte Haltung zu vermitteln.

Prävention bedeutet, Radikalisierung frühzeitig entgegenzuwirken – bevor es zu konkreten Vorfällen kommt. Dafür braucht es pädagogische Konzepte, in denen demokratische Kompetenzen gelebt und erworben, Vielfalt gestärkt und Diskriminierung aktiv entgegengetreten werden kann.

Wichtige Ansätze sind dabei Demokratiebildung, diskriminierungskritische und diversitätsbewusste Pädagogik sowie antirassistische und geschlechterreflektierende Bildung.

Auf dieser Website finden pädagogische Fachkräfte konkrete Materialien und Fallbeispiele, die zeigen, wie solche Ansätze im Alltag umgesetzt werden können. Außerdem werden Projekte und Netzwerkstellen vorgestellt, die pädagogische Einrichtungen in der Umsetzung von präventiven Maßnahmen unterstützen können.

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Schutz von betroffenen Personen

Bei rechtsextremen Vorfällen liegt der Fokus häufig auf den Täter:innen oder den Ursachen der Tat – die betroffenen Personen geraten ... (mehr lesen)

Bei rechtsextremen Vorfällen liegt der Fokus häufig auf den Täter:innen oder den Ursachen der Tat – die betroffenen Personen geraten dabei schnell aus dem Blick. Doch sie brauchen in besonderem Maße Schutz, Aufmerksamkeit und Unterstützung.

Pädagogische Fachkräfte haben die Aufgabe, sichere Räume zu schaffen, in denen Betroffene ernst genommen werden und sich sicher fühlen können. Ihre Perspektiven sollten aktiv einbezogen und ihre Bedürfnisse sensibel berücksichtigt werden – das ist ein zentraler Bestandteil eines diskriminierungssensiblen Umgangs. Das kann bedeuten, Diskriminierung klar zu benennen, Unterstützung anzubieten oder Betroffene gezielt an Schutz- und Beratungsstellen zu verweisen.

Diese Website möchte auch dazu beitragen, den Blick auf die Betroffenen zu stärken. Die vorgestellten Fallbeispiele und Handlungsoptionen zeigen auf, wie sowohl mit rechtsextremen Vorfällen als auch mit den Auswirkungen auf betroffene Personen pädagogisch angemessen umgegangen werden kann.

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